Sonntag, 30. September 2012

"Pot of Gold please, thanks darlin´."

Surprise, surpriiise.
Am Freitagabend sind zwei neue Backpaker angekommen, weil die beiden Irinnen, die letzte Woche ankamen, nach einer Woche wieder gegangen sind. Was sehr schade ist, weil die beiden (Ciara und Denise) sehr nett sind und die Zeit total lustig war. Der Job hat ihnen aber nicht so gepasst, weil Arbeitszeit und Lohn in einem nicht ganz so guten Verhältnis stehen, was man auch nachvollziehen kann :D Also sind sie nach einer Woche gegangen, ohne Geld zu bekommen, weil die Chefin ihnen vorher gesagt hat, das man mindestens 2 Wochen bleiben muss.

Die Woche, die wir dann wieder alleine hier waren, war aber nicht so stressig wie wir zuerst befuerchtet hatten, weil die Freunde der Chefin komischerweise morgens das putzen erledigt haben und wir nur noch fuer Bar und Kueche zustaendig waren, was nicht so stressig ist.
Wahrscheinlich hatten alle ein schlechtes Gewissen, dass die beiden Irinnen wegen der Aarbeitssituation gegangen sind und hatten Angst, dass wir uns auch aus dem Staub machen :D

Freitagsabends kam die Chefin dann wie gesagt ploetzlich mit neuen Backpackern durch die Tuer und wie sich herausstellte, waren das zwei deutsche Maedels.
Denen hat sie dann auch gleich das WLAN-Passwort gegeben, von dem sie vorher in den 2 Wochen zu uns keeeinen Mucks gesagt hat - wir wussten nicht mal, dass es das im Hotel gibt :D
Das haben wir jetzt auch und koennen damit jetzt unkomliziert ins Internet und muessen nicht in die Bibliothek, die nur 2 mal die Woche offen ist.
Leider haben die beiden Neuen heute schon aufgegeben und gehen morgen ...

Inzwischen kennt man die Leute, die hier taeglich ein und aus gehen sehr gut.
Die komischen Freunde der Chefin sind noch unfreundlicher geworden, seit die Irinnen weg sind und behandeln uns weiterhin grundsaetzlich, als waeren wir unfaehig, obwohl alle 3 taeglich beweisen, dass sie außer Stroh wirklich nichts im Gehirn haben :D

Die Chefin inst ab und zu ganz nett und uebernimmt mittags mal die Bar, damit wir nicht 10 Stunden am Tag arbeiten, was sie aber vorher auch nie interessiert hat.. und sonst ist sie relativ anstrengend, weil man ihr staendig das sagen oder antworten muss, was sie hoeren will - sonst ist man unten durch.

Bei der Koechin hatte ich zwischendurch das Gefuehl, dass sie zwar eine harte Schale aber einen weichen Kern hat, weil sie uns ab und zu verteidigt hat und ganz nett zu uns war und uns darling genannt hat :D Bei der habe ich es mir jetzt aber versiebt, weil ich einen Fleck in der Kueche nicht weggemacht habe und einmal vergessen habe, ihr eine Essensbestellung nicht sofort in die Kueche zu bringen. Daraufhin hat sie dann gefragt, ob ich das witzig faende, so ein Chaos zu hinterlassen und die Kunden warten zu lassen uuuund so weiter und so fort.
Was natuerlich meine volle Absicht war (Achtung Ironie) :D
Jetzt bin ich leider nicht mehr ihr darling und sie macht mir wieder Angst, allein schon weil sie fast 2 Meter groß und breit ist, in einer Lautstaerke redet, dass man sie bis Timbuktu hoert und sie von Zweitberuf oertliche Schlangenfaengerin ist ... :D

Einige Kunden, die hier jeden Tag sind, hab ich aber schon total ins Herz geschlossen.
Einer von ihnen heißt Bob, der erzaehlt uns immer alles moegliche ueber Land und Leute und moechte ganz viel ueber Deutschland wissen. Der macht sich auch immer ueber die Freunde der Chefin lustig und muntert uns auf :D Auf dem Bild unten ist sein Papagei drauf, den er einmal mitgebracht hat. Wilde Papageien fliegen hier naemlich ueberall in Kilkivan herum und er hat einen davon gezaehmt.

Einer der kleinen Hunde auf den Bildern unten ist Georgie, der Hund von einem anderen total netten Kunden, der Bondza heisst. Beide sind total lustig aufgedreht und sein Herrchen kann genau zwei deutsche Saetze, die er alle 5 Minuten wiederholt.
Sein Hund ist total suess und ist darauf trainiert, zu bellen, wenn ihn ein Maedchen auf dem Arm haelt und jemand versucht, das Maedchen zu beruehren - dann knurrt und bellt er wie ein Jagdhund, obwohl er so groß ist, wie ein Kaninchen :D

Insgesamt haben wir uns mittlerweile gut in den Job reingfunden und kommen mit dem Akzent und der Art und Weise der Leute gut klar.
Es ist eine echte Erfahrung, mal das Leben im australischen Dorf kennenzulernen:
Dauernd sitzt irgendwo ein Cowboy an der Bar, es wird jeden morgen schon ab halb 11 fleissig Bier und Rum-Cola ausgeschenkt und jeder kennt jeden :D
Man ist ueberall everybodys darling und alle haben Verstaendnis, wenn man mal etwas nicht versteht oder laenger suchen muss.
Die Leute sind total offen und interessiert und mir haben mittlerweile schon drei verschiedene Leute ihre Nummern und Adressen aufgeschrieben, falls ich mal Hilfe brauche, wenn ich in Sydney, Brisbane oder Gympie bin, weil sie dort wohnen.
Was auch noch zu erwaehnen ist: Es wird geflucht bis zum geht-nicht-mehr! :D Jeder noch so nebensaechliche Satz, der kein fuckin, bloody oder damn enthaelt, wird nicht als solcher gewertet :D Das kommt besonders beim Fotoball gucken zum Einsatz.
Eileen und ich haben beschlossen, dass die Australier einfach einen Namen fuer das Phenomen Dutzende große Jungs versuchen, einen Ball zu fangen und pruegeln sich dabei  brauchten und es einfach Football genannt haben.

Gestern Abend war in der Bar ein Junggesellenabschied von einem aus dem Dorf.
So voll und chaotisch und lustig war es noch nie, seit wir hier sind. Wir haben massenweise Trinkgeld, zahlreiche Heiratsantraege und andere unmoralische Angebote bekommen :D
Zwischendurch hat einer auf der Theke getanzt und sich bis auf die Unterhose ausgezogen, zwei andere haben sich mit dem Mob gejagt und der Braeutigam hat sich mit einem Glas die Backe aufgeschnitten :D
Es war also feuchtfroehlich und heute morgen durften wir dann Essensreste, Alkoholpfuetzen und Blut aus der Bar wischen :D

Fazit: Die unfreundliche Umgebung hier wird mit netten Kunden, suessen Tierchen und immer anderen Backpackern bestens ausgeglichen, und deshalb geht die Zeit auch relativ schnell rum.
Am Samstag haben wir vor, von hier wegzufahren und weiter an der Kueste entlang zu reisen.
Ich freu mich schon drauf.

Mal sehen, was bis dahin noch so passiert.
Liebe Gruesse aus dem Dorf :D

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