Am Mittwoch morgen ging unsere 3
taegige Insel-Tour los, die wir nach unserem chaotischen Ortswechsel
in einem Flyer entdeckt und gebucht haben.
Fraser Island gehoert zum Weltkulturerbe und ist die groesste Sandinsel der Welt. Dort gibt es Regenwald, kilometerlange weisse Sandstraende, Suesswasserseen und alle moeglichen Arten von Tieren; sowohl im Landesinneren (Dingos, Schlangen, Spinnen, Nage- und Beuteltiere, Papageien, Adler und andere Voegel), als auch um die Insel herum (Delphine, Haie, Wale, Rochen usw).
Wir sind zu ganz und garnicht
Backpacker-freundlichen Zeiten aufgestanden, um um 7:45 mit Gepaeck
vor dem Hostel zu stehen, wo uns ein Bus einer anderen Tour abgeholt
hat, um uns spaeter zu unserem eigentlichen Tourbus zu bringen, weil
wir die einzigen waren, die von Rainbow Beach aus gebucht hatten und
wir den Rest unserer Gruppe auf der Insel treffen sollten.
Die Busse sahen aber alle gleich aus:
Es war eine Mischung aus LKW und
Reisebus :D Die Fahrerkabine sah aus wie die eines großen LKWs und
die Reifen waren so groß wie die von einem Traktor – das Ding
faehrt aber mindestens 80km/h oder mehr. Der Passagierteil sah von
innen aus wie ein Reisebus, nur geraeumiger, und hatte große
Panorama-Scheiben.Ein wahrer Maennertraum also, das hat uns der Guide auch mehrmals wissen lassen :D
Mit diesem Gefaehrt sind wir dann losgefahren bis zu einer Landzunge einige Minuten ausserhalb von Rainbow Beach, die nur noch aus weißem Sand besteht und im Meer endet.
Dort legt eine Fahere an, auf die man nur kommt, wenn man mit dem Bus teilweise durch das seichte Wasser faehrt.
Auf dem Weg dorthin haben wir drei
Wildpferde gesehen, die ueber die Strasse gelaufen sind –das waren
schon gleich mal die ersten wilden Tiere, die wir gesehen haben,
bevor es ueberhaupt losging :D Und das ging dann direkt so weiter;
als wir naemlich kurz vor der Insel waren, haben wir einen Delphin
gesehen, der direkt vor dem Strand mehrmals aus dem Wasser gesprungen
ist :)
Nach fuenf Minuten auf der Fahere waren wir schon auf Fraser Island angekommen, wo die Faehre wieder ohne Anlegestelle einfach am Sandsrand anlegt und man wieder durchs Wasser auf den Strand faehrt und von dort aus den Strand entlang brettert (hier sind am Strand 80 km/h erlaubt! :D Und das in einem Nationalpark). Wir sind ueber die Duenen gebrettert, dass man in den Sitzen hin und her gehuepft ist und das wurde noch viel mehr, als wir den Weg Richtung Insel-Mitte eingeschlagen haben.
Die Guides sind hier naemlich so
erfahren, dass sie mit dem riesigen... Multifunktionsgefaehrt in
einem Waaahnsinns-Tempo ueber Sand, Wasserlaeufe und enge Waldwege
mit riesigen Loechern brettern, sodass man sich fuehlt, wie in einer
Achterbahn :D
Unser erster großer Stop war der Lake McKenzie, die Hauptattraktion der Insel. Es handelt sich dabei um einen großen, glasklaren Suesswasser-See, der durch Regenwasser entstanden ist und einen schneeweißen Sandstrand hat, weil die ganze Insel ja komplett aus Sand ist. Drumherum ist ueberall Regenwald. Jedes Foto, dass ich gemacht habe, haette eine Postkarte werden koennen, weil die Natur dort so wunderschoen ist :)
Nach einer Stunde Aufenthalt sind wir
weitergefahren und haben noch an einem weiteren kleineren See Halt
gemacht, um dann weiter zu einem Waldabschnitt zu fahren, durch den
wir eine Dreiviertelstunde gewandert sind. Der Wald war voller
Lianen, Palmen, riesigen Wurzeln und Farnen. Man sieht ab und zu
Geckos, interessante Spinnen und anderes Getier, aber einen Dingo
haben wir leider nicht gesichtet, obwohl bei jeder Gelegenheit ein
Schild davor gewarnt hat, dass man Dingos nicht unterschaetzen soll
und bloss kein Essen herumliegen lassen soll, um sie anzulocken.
Gegen fuenf Uhr abends haben wir uns
auf den Heimweg gemacht und kamen in unserem Resort an, welches aus
mehreren Bungalows und einem Restaurant mit Bar bestand.
Unser Zimmer war eines von 4 in einem
der kleinen Haeuschen auf Stelzen. Wir hatten einen
Gemeinschaftsbereich mit Kueche und Terasse, was wir aber nicht
genutzt haben, weil unsere Tour Buffett-Fruehstueck und -Abendessen
sowie Mittagessen unterwegs beinhaltet hat.
Das Essen war lecker und die
Mitarbeiter alle sehr nett, so wie unser Tour Guide Hayden auch :)
Unsere Gruppe bestand aus nur 15 jungen Leuten, was total angenehm war, wenn man bedenkt, dass der Bus fuer 40 Personen ausgerichtet ist. So konnte man sich besser kennenlernen und man hatte nicht immer so einen Menschenauflauf, wenn man irgendwo ausgestiegen ist.
Es waren hauptsaechlich Englaender
dabei, zwei Australierinnen, zwei Israelis und 4 Deutsche.
Wir haben uns alle gut verstanden und
unser Tourguide hatte uns nach 3 Tagen schon ins Herz geschlossen und
versucht, uns all sein Insiderwissen mitzuteilen und die Attraktionen
auf er Insel dann aufzusuchen, wenn nicht so viele Touristen da waren
:DEr hat uns dann auch einen Look-Out gezeigt, von dem aus wir einen wuuunderschoenen Sonnenuntergang ueber dem Meer beobachten konnten.
Am naechsten Tag sind wir an den oestlichen Strand der Insel gefahren und haben zuerst an den coloured sands angehalten.
Das sind riesige Felsen am Strand aus komprimiertem Sand, der mehrere Rot-, Orange- und Gelbtoene hat und deswegen faszinierend aussieht :)
Von dort aus konnte man einen Rundflug mit einer kleinen Propellermaschine ueber die Insel machen, was ich echt gerne gemacht haette.. wenn es nicht $70 fuer 15 Minuten gekostet haette :D
Einige
von unserer Gruppe haben den Rundflug gemacht und der Rest ist
weitergefahren zu den Champaign-Pools.
Die heissen so,
weil es eine seichte Bucht am Strand ist, die durch flache Felsen vom
offenen Meer teilweise abgetrennt wird und somit die Wellen gegen die
Felsen krachen und das Wasser schaeumend in die Bucht spuelen.
Das Wasser ist dort
auch viel waermer, weil es so flach ist. Man konnte auf weissem Sand
in klarem Wasser liegen und den Wellen zugucken :)
Hinter den Felsen
sind Rochen und grosse Fische vorbeigeschwommen, die man total gut
erkennen konnte, weil das Wasser so klar war.Unser Guide meinte, dass um die Felsen herum auch oft Haie schwimmen und wir deshalb bitte nicht ins offene Meer huepfen sollten :D
Nach
einer Stunde baden und sonnen sind wir weiter zum Indian
Head gefahren, einem großen
Felsen, der ueber das Meer ragt. Von dort aus konnte man bis an den
Abgrund gehen und ein paar Meter tief ins Meer gucken, wo
Manta-Rochen und Wale herumgeschwommen sind. Es war soo faszinierend,
ein so riesiges Tier so nah am Felsen vorbeischwimmen zu sehen.
Leider ist
ausgerechnet Eileens Speicherkarte, auf der die schaetzungsweise 1
Millionen Walbilder drauf sind, kaputt und die Bilder lassen sich
nicht auf den PC ziehen :(Wenigstens war das Rochenbild noch da.
Nach diesem Erlebnis ging es zu dem bekanntesten Suesswasserfluss, der auf dem hoechsten Punkt der Insel durch Regenwasser entsteht und die Insel herunterlaeuft, bis er am Strand ins Meer muendet. Das Wasser ist - wie ueberall auf und um diese Insel :D – ganz klar. Man kann den Fluss hochlaufen, weil er nur hoechstens einen Meter tief ist und laeuft dabei durch Regenwald.
An der Muendung kann man auch baden, weil er dort relativ breit wird.
Anschliessend haben wir das Schiffswrack der S.S. Maheno besichtigt. Das war Anfang des 19. Jahrhunderts zuerst ein Passagierschiff und dann waehrend des Kriegs ein Krankenhausschiff, das in einem Sturm direkt am Strand von Fraser Island auf Grund gelaufen ist. Es gab aber keine Toten, soweit ich das verstanden habe :P
Jedenfalls liegt das Wrack dort bis heute und ist eine Attraktion geworden.
Auf dem Wrack laufen ueberall grosse Krabben herum, die die Algen essen, total goldig :)
Wir hatten einen total schoenen zweiten Tag mit wolkenlosem Himmel und strahlender Sonne :)
Am dritten und letzten Tag haben wir uns zu einer riiiiesigen Sandduene aufgemacht, die eine Lichtung zwischen all den Baumen bildet. Darauf sind wir dann zu einem Stausee gewandert, der durch die Sandduene entstanden ist. Man laeft den steilen Sandabhang am Ende herunter, der einfach in einem großen See endet; es sieht fast aus wie eine Oase in der Wueste.
Am See haben wir wieder eine Badepause eingelegt. Ich hab mich aber nicht so weit reingetraut, weil in dem See ein paar riesige Welse waren und ich grosse Fische an meinem Fuessen gruselig finde :D
Schliesslich sind wir dann den Bachlauf entlang gelaufen, der den See bildet und sind durch den Wald wieder zum Bus zurueck gewandert. Auf dem Weg haben wir zwei Schlangen, einige Geckos und Spinnen getroffen :D
Die
letzte und schoenste Station war der Lake Birrabeen.
Auch hier handelt
es sich wieder um eine riesige Ansammlung von Regenwasser im weissen
Sand, der von Regenwald umgeben ist. Aber wenn man am Rand des Sees
steht und ueber die verschiedenen Blautoene des Wassers, auf den Wald
und den Himmel schaut, kriegt man echt Gaensehaut, weil die Natur so
schoen sein kann :)
Baby Frosch :) |
Nach
dem Aufenthalt am Lake Birrabeen sind
wir zurueck zum Resort gefahren und haben von dort aus die Faehre
nach Hervey Bay genommen.
Alles in allem war die Tour wirklich ihr Geld wert, die Gruppe und der Guide waren super und die Insel wunderschoen!
Hier sind wir jetzt in einem Hostel, was bis jetzt das schoenste von allen ist.
Die Aufenthaltslounge mit offener Kueche ist sehr weitlaeufig und hell und hat eine Terasse, von der aus man auf einen schoenen Pool guckt.
Alles ist sehr sauber, hell und schoen eingerichtet, wie man es von einem Hostek garnicht gewohnt ist.
Einzige Ausnahme ist das Bad, das ist leider genauso fleckig und dreckig wie in allen anderen Hostels... :D
Wir haben hier
zwei Naechte gebucht und nach so viel Gewandere, Geklettere und
Frueh-Aufstehen erstmal entspannt am Pool und am Strand gelegen und
uns ueber unsere Braeune gefreut :D
Morgen entscheiden wir dann, wo wir als naechstes hinwollen.
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